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Die Zugbrücke vor der Festung Dömitz

(06.08.2025) Mitten im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe in Mecklenburg-Vorpommern erhebt sich die Festung Dömitz - ein bemerkenswertes Zeugnis der Renaissance-Baukunst. Lediglich über eine Zugbrücke ist der Zugang zur markanten Anlage möglich. Die marode Festungsbrücke konnte nach umfangreichen Sanierungsarbeiten nun eingeweiht und wieder eröffnet werden - unterstützt durch LOTTO Mecklenburg-Vorpommern.

Die Festung Dömitz ist die einzige noch vollständig erhaltene Flachlandfestung der Renaissance in Norddeutschland. 1353 aus einer zerstörten Burg hervorgegangen, ließ Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg-Schwerin die Festung von 1559 bis 1565 errichten. Umgesetzt wurde dieses Vorhaben von dem italienischen Festungsbaumeister Francesco a Bornau nach altitalienischem Vorbild. Der markante fünfeckige Grundriss mit den charakteristisch benannten Bastionen Kavalier, Held, Drache, Greif und Burg prägt bis heute ihr eindrucksvolles Erscheinungsbild.

Historischer Zugang zur Festung

Ein zentraler Bestandteil dieser historischen Anlage ist die hölzerne Zugbrücke, die über den Wassergraben führt und den einzigen befahrbaren Zugang zur Festung darstellt. Sie wurde 2013 rekonstruiert und orientierte sich dabei an der ursprünglichen Wehrbauweise der Renaissance. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen: Der Bohlenbelag der Brücke war stark beschädigt, weshalb im Frühjahr dieses Jahres umfangreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt wurden - unterstützt durch LOTTO Mecklenburg-Vorpommern. Die Arbeiten sind nun abgeschlossen und die Brücke wurde als Tor zur Festungsanlage eröffnet. Doch die Sanierung der Zugbrücke ist nur der Auftakt für deutlich umfangreichere Baumaßnahmen. So soll beispielsweise das Kommandantenhaus, seit 2017 aus Sicherheitsgründen geschlossen, ebenfalls wieder zugänglich gemacht werden.

Zwischen Stützpunkt und Erlebnisort

Trotz aller baulichen Herausforderungen bleibt die Festung ein lebendiger Ort. Neben den Dauerausstellungen zur Stadtgeschichte, Elbeschifffahrt und Grenzgeschichte sind wechselnde Kunstausstellungen zu sehen. Der Innenhof lädt zu Festen und Veranstaltungen wie dem Sommernachtspicknick ein. Die Festung Dömitz ist das Wahrzeichen der Stadt als auch der Region und erzeugt vielfältige Perspektiven für Kultur, Tourismus und Bildung.

Die Festung hat in den vielen Jahrhunderten bewegte Zeiten erlebt: Im Dreißigjährigen Krieg diente sie verschiedenen Truppen als strategischer Stützpunkt, später als Gefängnis. Der niederdeutsche Schriftsteller Fritz Reuter war hier von 1839 bis 1840 inhaftiert - seine Erinnerungen daran verarbeitete er literarisch in "Ut mine Festungstid". Nach dem Ende der militärischen Nutzung im Jahr 1894 entwickelte sich Dömitz zu einem Ort der musealen und kulturellen Begegnung. Seit 1953 beherbergt das Kommandantenhaus ein Heimatmuseum, das die Geschichte verdeutlicht, 1975 wurde die gesamte Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2013 gehört die Festung zum Biosphärenreservat - als Ort des Lernens, Entdeckens und Erlebens.

Weitere Informationen zur Festung Dömitz gibt es unter www.doemitz.de/festung.