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Roter Unimog der Feuerwehr Ückeritz steht am Strand. Davor steht ein Feuerwehrmann.

(18.06.2025) Über 26.000 aktive Feuerwehrkräfte und tausende Mitglieder in Jugendfeuerwehren engagieren sich ehrenamtlich in unserem Bundesland. Sie investieren ihre Freizeit und geben wertvolles Wissen weiter – mit einem tiefen Verantwortungsgefühl für das Gemeinwohl. Diese selbstlose Einsatzbereitschaft verdient höchsten Respekt und Aufmerksamkeit. LOTTO Mecklenburg-Vorpommern unterstützt daher die Aktion „Feuerwehrheld 2025“.

Alle zehn Sekunden rückt in Deutschland die Feuerwehr aus, um für Sicherheit zu sorgen. Ob bei Bränden, Verkehrs- und Gefahrengutunfällen, Naturkatastrophen oder um Tiere aus misslichen Lagen zu retten – wenn Menschen und Lebewesen in Not geraten, sind neben den Berufsfeuerwehren die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern zur Stelle. Sie stehen Tag und Nacht bereit, um Leben zu retten, Gefahren abzuwehren und die Gemeinschaft sowie die Natur zu schützen. Und das alles neben der beruflichen Tätigkeit, aus voller Überzeugung für das Ehrenamt. Die Aktion „Feuerwehrheld 2025“ der Ostsee-Zeitung erzählt die Geschichten der Menschen, die tagtäglich Großes leisten ohne dabei im Rampenlicht zu stehen und würdigt den ehrenamtlichen Einsatz.

Einsatz auf Usedom

Tobias Schmidtke engagiert sich seit Jahren beim Brandschutz der Freiwilligen Feuerwehr Ückeritz. Er fährt unter anderem den roten Unimog: Ein wichtiges Fahrzeug, wenn bei Schwimmenden in Not oder auf unwegsamen Gelände jede Sekunde zählt. Der Feuerwehrmann ist regelmäßig in dem Gerätewagen unterwegs. „Per Knopfdruck lässt sich auf Allradantrieb umschalten oder der Reifendruck regeln. Für Fahrten durch Sand bietet sich niedriger Druck an, weil dann die Reifen breiter werden“, erklärt der 44-Jährige.

Tatsächlich kommt der Unimog gut auf dem Strand von Ückeritz voran. Auf dem Campingplatz zweigt die Feuerwehrzufahrt ab, die zum Rettungsturm führt. In der Fahrerkabine ist kaum ein Ruckeln zu spüren und mehrere Vorwärts- und Rückwärtsgänge ermöglichen ein angepasstes Fahren. „Der Wagen kann bis zu einer Tiefe von 1,20 Metern ins Wasser fahren. Oft zieht er einen Anhänger, auf dem unser Rettungsboot liegt. Das müssen wir somit nicht mehr per Hand ziehen“, so Schmidtke.

Ob zu Land oder Wasser

Die Ückeritzer Feuerwehr nimmt somit eine Sonderstellung auf der Insel ein, da keine andere solch einen Unimog besitzt. Wenn Badegäste in Not geraten und Rettungsschwimmende nicht mehr im Einsatz sind, rückt die Freiwillige Feuerwehr aus. Über geeignete Rettungsboote verfügen lediglich die Feuerwehren in Ückeritz und Ahlbeck. Im wassertauglichen Unimog befinden sich zudem ein Verlegesystem mit insgesamt 18 B-Schläuchen sowie mehrere Rollcontainer, die je nach Einsatzort mitgeführt werden können und über eine spezielle Ausstattung verfügen. Auch im Wald hat der Wagen schon seine guten Geländeeigenschaften bewiesen. „Er hat eine Seilwinde mit 8,5 Tonnen Zugkraft. Das hat uns beispielsweise bei einem Herbststurm im Jahr 2020 die Arbeit sehr erleichtert“, schildert der Feuerwehrmann.

Auch andere Erinnerungen bleiben, so kann Tobias Schmidtke sich an einige besondere Einsätze erinnern. „Zum ersten Mal rückte das Fahrzeug im Juli 2020 aus. Damals haben wir einen vermissten Fischer gesucht, der über Bord gegangen war. Leider konnte er nur noch leblos geborgen werden.“ Ein glückliches Ende nahm hingegen eine Eisrettung im Februar 2021. Damals war ein 14-Jähriger auf der Ostsee eingebrochen. „Wir konnten ihn an Land und zum Rettungswagen bringen – alles ging gut aus“.

Wohnortwechsel fürs Ehrenamt

Den Weg zu den Brandschützenden hat Schmidtke bereits 2002 gefunden, als ein Kumpel ihn zum Mitmachen überredete. „Damals gab es allerdings ein Problem: Die Feuerwehr war in Loddin und ich habe in Koserow gewohnt. Ich habe extra meinen Wohnsitz verlegt, um dort dabei sein zu können“, erinnert er sich. Seitdem hat er schon als Jugendwart gearbeitet, mittlerweile ist Schmidtke stellvertretender Wehrführer. Neben dem Unimog gehören zwei weitere Fahrzeuge – ein Mannschaftstransportwagen sowie ein Löschfahrzeug – zum Fuhrpark. In Ückeritz fühlt sich der Usedomer wohl: „Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft sind groß. Wenn wir einen schwierigen Einsatz hatten, setzen wir uns zusammen und werten das in Ruhe aus, was sehr wichtig ist.“ Das war beispielsweise der Fall, als im Herbst vergangenen Jahres ein Autofahrer auf der B111 bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Auch solche Einsätze gehören in der Freiwilligen Feuerwehr dazu. Dennoch würde Tobias Schmidtke immer wieder die Entscheidung treffen zur Freiwilligen Feuerwehr zu gehen und durch das Ehrenamt einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten.

Weitere Geschichten und Informationen zur Aktion „Feuerwehrheld 2025“ gibt es unter www.ostsee-zeitung.de/themen/oz-feuerwehrheld.


Bild: Tobias Schmidtke sitzt bei Rettungseinsätzen an der Küste oft am Steuer des Unimog. © Marcus Taschke
*Der redaktionelle Inhalt des Beitrags wurde von der Ostsee-Zeitung zur Verfügung gestellt. Redakteur: Marcus Taschke