
Freilichtmuseen in Mecklenburg-Vorpommern
Internationaler Museumstag
(15.05.2025) Historische Bauten, beindruckende Exponate und Relikte aus vergangenen Tagen: Zum internationalen Museumstag am 18. Mai präsentieren wir Ihnen außergewöhnliche regionale Kulturschätze. Denn die Freilichtmuseen in Mecklenburg-Vorpommern schaffen ein einzigartiges Ambiente, in dem Geschichte lebendig wird.
Die Museen in unserem Land haben eine wichtige Aufgabe: Sammeln – Bewahren – Vermitteln. Sie sind die Schatzkammern unserer Geschichte, in denen Vergangenheit und Gegenwart in einem spannenden Dialog miteinander stehen. Der Internationale Museumstag hebt schon seit 1977 die gesellschaftliche Bedeutung der Museen hervor.
Der Internationale Museumstag bietet auch einen hervorragenden Anlass, die Freilichtmuseen in unserem Land unter die Lupe zu nehmen. Ab April öffnen viele von ihnen wieder ihre Pforten, um Besuchende in ihre lebendigen Welten einzuladen. Diese Museen sind nicht nur Orte der reinen Ausstellung, sondern lebendige Zeitkapseln, in denen historische Alltagskultur und überlieferte Handwerkskunst anschaulich erlebt werden können. Themenschwerpunkte bilden dabei die regionale Agrargeschichte und das Leben im ländlichen Raum. Darüber hinaus bieten einige Freilichtmuseen sogar eine Zeitreise in die Slawenzeit.
AGRONEUM Alt Schwerin
Das AGRONEUM Alt Schwerin präsentiert die Guts‑ und Landwirtschaftsgeschichte von 1848 bis 1990. Besuchende erleben hier eine historische Schmiede, eine Stellmacherei, ein Horizontalsägegatter, eine Holländerwindmühle und mehrere Ausstellungshallen. Im Alt Schweriner Dorf sind zudem eine Tagelöhnerkate, Landarbeiterwohnungen sowie die Schnitterkaserne zu entdecken. Ein besonderes Highlight ist die Dampfpfluglokomobile von 1915.
Freilichtmuseum Schwerin‑Mueß
Das Freilichtmuseum Schwerin‑Mueß erstreckt sich über fast sieben Hektar und umfasst alte Bauernhäuser, prunkvolle Obstgärten mit Bienenlehrpfad, historische niederdeutsche Hallenhäuser und eine Dorfschule. Es dokumentiert 300 Jahre dörfliche Entwicklung und mecklenburgische Volkskultur vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert – direkt am Südufer des Schweriner Sees.
Freilichtmuseum Klockenhagen
Das Freilichtmuseum Klockenhagen präsentiert 20 historische Bauten: darunter Bauernhäuser, Scheunen, Katen, Backhäuser, eine Kirche und eine Bockwindmühle. Es zeigt die mecklenburgische Bau‑ und Lebenskultur der letzten 300 Jahre – von Handwerk über Landwirtschaft bis zu Wohnverhältnissen. Ergänzt wird das Angebot durch Tiergehege, einen Teich und Gärten.
Mönchguter Museumshof
Der Mönchguter Museumshof ist Rügens ältestes und größtes Freilichtmuseum. Das bäuerliche Gehöft, erstmals 1574 urkundlich erwähnt, umfasst ein Wohnhaus, Stallscheune, Wagenscheune und Schweinestall. Es dokumentiert den Alltag von Fischerbauer- und Landhandwerkerfamilien, untermalt durch Ausstellungen zu Ackerbau, Imkerei und Milchverarbeitung sowie dem traditionellen Hausbau. Zum Hof gehört ebenfalls ein Kräuter‑ und Blumengarten.
Ukranenland Torgelow
Das Ukranenland Torgelow entführt in den mittelalterlichen Alltag und in das Handwerk der Slawenzeit. Eine rekonstruierte slawische Siedlung aus dem 9./10. Jahrhundert mit originalgetreuen Block-, Bohlen- und Flechtwandhäusern bildet den Rahmen. Die „Ukranen der Neuzeit“ demonstrieren täglich für die Besuchenden ihre Fertigkeiten beim Schmieden, Schnitzen und Töpfern.
Freilichtmuseum Groß Raden
Im Sternberger Seenland erleben Interessierte im Archäologischen Freilichtmuseum Groß Raden ebenfalls die Slawenzeit. Auf einer Halbinsel im Binnensee zeigt das Areal Wohnhäuser, Werkstätten, ein eichenbohlenverziertes Heiligtum sowie einen originalgetreu rekonstruierten Burgwall mit Tunneltor. Alle Rekonstruktionen beruhen auf Funden einer Siedlung, die sich vor rund 1000 Jahren tatsächlich an dieser Stelle befand.
Slawendorf Neustrelitz
Das Slawendorf Neustrelitz präsentiert ein nachgebautes slawisches Dorf mit authentischen Häusern, Werkstätten und Versammlungsplätzen. Besuchende können hier traditionelle Handwerkskünste wie Töpfern, Schmieden oder Flechten selbst ausprobieren. Eingebettet in eine idyllische Landschaft lädt das Dorf ein, Geschichte hautnah zu erleben und am Wasser zu entspannen.
Bild: Im Eingangsbereich vom AGRONEUM Alt Schwerin steht die imposante Lokomobile aus dem Jahr 1915. In MV waren derartige Dampfpflugsysteme noch bis Anfang der 60er Jahre in Betrieb. © AGRONEUM Alt Schwerin