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Schwarz-weiß Aufnahme von jubelnden Personen bei Erfolgssaison 1990/91

(09.12.2025) Wir schreiben den 28. Dezember 1965, ein geschichtsträchtiger Augenblick für die Sportlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns, denn: Der F.C. Hansa Rostock wird gegründet. 60 Jahre später ist der FCH der namhafteste Verein unseres Bundeslandes. Er polarisiert und schafft bis heute unvergleichliche Momente für alle Generationen. Als Kooperationspartner gratuliert LOTTO Mecklenburg-Vorpommern zum Jubiläum.

Aus dem SC Empor wird der F.C. Hansa Rostock

Alles begann am 28. Dezember 1965: Mehr als 100 Vertretende aus Sport, Politik und Wirtschaft kamen zusammen, um den F.C. Hansa Rostock zu gründen. Der damalige Kapitän Werner Drews rief: „Jetzt sind wir praktisch alle Hanseaten“, als gegen 18:32 Uhr die Gründungsurkunde unterschrieben und mit einem Stempel und Siegel versehen wurde. Nur wenige Wochen später, am 12. Februar 1966, bestritt der Traditionsverein sein erstes Punktspiel unter neuem Namen – ein 2:0-Sieg gegen Rot-Weiß Erfurt im winterlichen Ostseestadion.

Es war der Beginn einer langen Reise mit Anfangsjahren, die sportlich nicht immer glorreich waren. Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger fand sich der Verein oft auf einem Platz im Mittelfeld der DDR-Oberliga wieder. Am 12. November 1969 wurde das bis dahin größte Spiel der Vereinsgeschichte ausgetragen. Mit dem 2:1-Sieg gegen Inter Mailand gelang ein Coup, der den Namen F.C. Hansa Rostock weit über die Grenzen der DDR hinaus bekannt machte.

Zwischen Achterbahnfahrt und Mauerfall

Nachdem sich Hansa in der DDR-Oberliga etablierte, glich die Zeit zwischen Mitte der Siebziger und Mitte der Achtziger einer Achterbahnfahrt. Die Saisons waren geprägt von Trainerwechseln, mehrfachen Ab- und Aufstiegen und der Frage, ob die Kogge dauerhaft Kurs halten könne. So wurde der Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ etabliert. Anfang und Mitte der Achtziger stabilisierte sich der Verein und legte den Grundstein für neue Ambitionen.

Es gelang die Rückkehr in die Oberliga, der Einzug ins FDGB-Pokalfinale und erstmals, nach 20 Jahren Pause, wieder die Qualifikation für den Europapokal. Kurze Zeit später folgte durch den Zusammenbruch der DDR und den folgenden Wendejahren ein Neuanfang, der im historischen Dreifacherfolg der Saison 1990/91 gipfelte: Meistertitel, Pokalsieg und der Einzug in die gesamtdeutsche Bundesliga. Unter Trainer Uwe Reinders gelang damit der Sprung auf die ganz große Fußballbühne.

Eine goldene Ära

In der Saison 1991/92 folgte ein Bundesliga-Auftakt, der in die Geschichtsbücher einging. Ein furioses 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg und kurz darauf ein Auswärtssieg beim FC Bayern München katapultierten die Kogge im August 1991 sogar an die Tabellenspitze der Bundesliga. Während man in der Liga mitspielte, wartete im Europapokal der Pokalsieger der große FC Barcelona auf die Ostseekicker. Im Camp Nou musste sich die Kogge noch mit einem 0:3 geschlagen geben, doch der 1:0-Sieg am 02. Oktober 1991 im Rückspiel vor heimischer Kulisse im Ostseestadion bleibt für immer unvergessen.

Nach dem direkten Abstieg in der Saison 1991/1992, begann 1994/1995 das goldene Jahrzehnt des F.C. Hansa Rostock. Unter Chef-Trainer Frank Pagelsdorf glückte 1995 der Wiederaufstieg in die Bundesliga – Hansa spielte erfrischenden Offensivfußball, etablierte sich in der höchsten deutschen Spielklasse und feierte spektakuläre Siege. Im Frühjahr 2000 wurde der Grundstein für das neue Ostseestadion gelegt – ein Meilenstein, der die Zukunft des Vereins bis heute prägen sollte.

Herausfordernde Zeiten

Doch wie so oft folgen auf Höhen auch Tiefen. 2005 stieg Hansa nach einem Jahrzehnt Bundesliga aus dem Fußball-Oberhaus ab. Trotz des erneuten Aufstiegs in die Bundesliga nach der Saison 2006/2007 folgten schwierige Jahre zwischen 2. und 3. Liga. Die Saison 2014/15 wurde zum Tiefpunkt der sportlichen Vereinsgeschichte: Erst am letzten Spieltag gelang der Klassenerhalt in der 3. Liga.

Mit der Verpflichtung von Chef-Trainer Pavel Dotchev 2017 gelang die kurzzeitige Trendwende bis zur Rückrunde der Saison 2018/2019. Dotchev wurde entlassen, Jens Härtel folgte und ließ die Fans mit dem lang ersehnten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2021 jubeln. Der Klassenerhalt gelang zweimal in Serie, doch 2024 folgte erneut ein Rückschlag: der Abstieg in die 3. Liga. Gleichzeitig feierte die neu gegründete Frauenmannschaft in ihrer Premierensaison ein perfektes Double aus Meisterschaft und Landespokalsieg.

F.C. Hansa Rostock im Jahr 2025

Die Geburtsstunde des F.C. Hansa Rostock jährt sich nun also bereits zum 60. Mal. Passend dazu wurden die Flutlichtmasten – ein Wahrzeichen des Ostseestadions und der Stadt Rostock – im September ausgetauscht. Mittlerweile zählt der Verein mehr als 30.000 Mitglieder und gehört damit zu den 25 mitgliedstärksten Vereinen Deutschlands. Das Ostseestadion ist jedes Heimspiel nahezu ausverkauft, auch hier ist der FCH mit einem Durchschnitt von 24.443 Fans unter den besten 25 Fußballvereinen in Deutschland anzutreffen – in der 3. Liga grüßt Hansa vom 1. Platz. Sportlich gesehen belegt der FCH kurz vor der Winterpause den 6. Platz. Mit 28 Punkten aus 16 Spielen – darunter 7 Siege, 7 Unentschieden und 3 Niederlagen – blickt man voller Zuversicht auf den weiteren Saisonverlauf. Mit Optimismus, den Fans im Rücken und dem Quäntchen Glück soll zum Ende der Saison der ersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga glücken. Eins steht fest: Auch in den nächsten 60 Jahren wird der F.C. Hansa Rostock für zahlreiche unvergessliche Momente sorgen und Generationen verbinden.

Weitere Infos zum F.C. Hansa Rostock finden Sie unter www.fch.de.


Bild: Die Erfolgssaison 1990/1991: Hansa kürt sich zum DDR-Meister und Pokalsieger. © Archiv F.C. Hansa Rostock