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Kreativ und vielfältig
(04.06.2025) Skulpturen, Gemälde, Fotografien − zu Pfingsten öffnen Kunstschaffende wieder ihre Ateliers. Dabei bietet nicht nur dieser besondere Tag spannende Einblicke, denn die Kunstsammlungen unseres Landes laden das ganze Jahr über dazu ein, sich von ihren Exponaten überraschen und verzaubern zu lassen. Wir stellen einige Häuser vor.
Die Vielfalt der Kunst spiegelt sich auch in den Sammlungsbeständen und Themenschwerpunkten wider. So wird einerseits auf ein breites nationales Spektrum Wert gelegt, anderseits rücken die regionalen Künstlerkolonien oder einzelne bedeutende Kunstschaffende in den Vordergrund.
Kunsthalle Rostock
Die Kunsthalle Rostock, der erste und einzige Neubau eines Kunstmuseums in der DDR, zeigt Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Klassiker der Moderne. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1969 beherbergt eine umfangreiche Sammlung mit dem Schwerpunkt auf regionale Exponate und ostdeutscher Kunst. Darunter befinden sich Grafiken von Otto Dix, Max Liebermann, Ernst Barlach und Käthe Kollwitz. Im Bereich Plastik sind beispielhaft Werke von Joachim Jastram oder Fritz Cremer zu nennen. Zum Malereibestand gehören vor allem Selbstportraits, Landschaftsmalereien und die Abbildung des täglichen Lebens, darunter Gemälde der Familie Manigk, Kate Diehn-Bitt, Susanne Kandt-Horn und Carl Lohse. National und international renommierte Kunstschaffende wie Arno Rink, Günther Uecker, Katharina Sieverding, Leiko Ikemura und Chiharu Shiota stellten schon in Rostock aus.
Ernst-Barlach-Museen Güstrow
Die Ernst-Barlach-Stiftung widmet sich dem Leben und Werk eines der berühmtesten Künstler unserer Region − Ernst Barlach (1870−1938). Der Bildhauer lebte und arbeitete von 1910 bis zu seinem Tod in Güstrow. Zu den Ausstellungshäusern der Ernst-Barlach-Museen Güstrow zählen die Gertrudenkapelle mit 30 plastischen Arbeiten, das Atelierhaus und das Ausstellungsforum-Graphikkabinett. Im städtischen Dom befindet sich zudem eine der bekanntesten Plastiken Barlachs: der Schwebende, ein mahnendes Denkmal gegen den Krieg. Der Sammlungsbestand umfasst den weltweit größten zusammenhängenden Werkbestand eines der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus.
Kunstsammlung Neubrandenburg
Den Grundstein für die Städtische Kunstsammlung Neubrandenburg wurde 1890 durch das Erbe des Malers Henry Stoll gelegt. Somit entstand das einzige bürgerliche Kunstmuseum im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz. Leider gingen große Teile der Sammlung 1945 verloren. Bis zur Neugründung des Museums im Jahr 1982 vergingen ein paar Jahre. Heute umfasst die Sammlung über 7.800 Kunstwerke der Grafik, Malerei und Plastik. Dazu gehören Arbeiten von Marie Hager, Michael Morgner, Wilma Pietzke oder Anne Sewcz sowie von den für Neubrandenburg wichtigen Kunstschaffenden wie Sebastian Menzke und Adelheid Sandhof.

Kunstmuseum Ahrenshoop
Das Kunstmuseum Ahrenshoop befindet sich auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und spiegelt die lange Tradition des Ortes als Künstlerkolonie wider. Die Ausstellungen zeigen die politische, gesellschaftliche und künstlerische Entwicklung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Gezeigt werden beispielsweise Werke von Elisabeth von Eicken, Anna Gerresheim und Wolfgang Mattheuer. Das Museum sieht seine Aufgabe darin, die Künstlerkolonie Ahrenshoop im Kontext der zeitgeschichtlichen Konstellationen und ihrer deutsch-deutschen Geschichte wiederzuentdecken. Neben Ausstellungen organisiert das Museum Führungen, Lesungen und Konzerte. Die Stiftung verfügt über mehr als 800 Gemälde, Grafikkonvolute und Skulpturen von Kunstschaffenden, die in Ahrenshoop oder der nahen Küstenregion gelebt und gearbeitet haben.
Kunstmuseum Schwaan
Das Kunstmuseum Schwaan ist in einer alten Wassermühle untergebracht und zeigt auf 600 Quadratmetern ausdrucksstarke Landschaften der Künstlerkolonie Schwaan, darunter lichtdurchströmte Wälder und romantische Abendstimmungen. Wechselnde Ausstellungen stellen Verbindungen zu anderen Künstlerkolonien her und jährlich finden Kunstschauen mit zeitgenössischen Arbeiten statt. Die Dauerausstellung widmet sich der Künstlerkolonie Schwaan, die sich Ende des 19. Jahrhunderts bildete und hauptsächlich von einheimischen Malerinnen und Malern geprägt wurde.
Rungehaus Wolgast
Das Rungehaus in Wolgast widmet sich dem Leben und Werk des Romantikers Philipp Otto Runge (1777−1810), ein berühmter Sohn der Stadt. Der Maler gehört zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Romantik. Das Museum wurde im Geburtshaus des Künstlers eingerichtet, welches weitestgehend in originaler Gestaltung erhalten ist. Dort werden Kopien von Runges Bildern gezeigt, die Originale dazu sind in der Hamburger Kunsthalle zu sehen. Die Ausstellung dokumentiert den künstlerischen Werdegang des bedeutenden Romantikers, so wird unter anderem auch seine Farbenlehre vorgestellt.
Traditionell zu Pfingsten lockt KunstOffen > vom 07. bis 09. Juni Kunstinteressierte dazu ein, Ateliers, Werkstätten und Galerien zu entdecken. Seit 1994 stetig gewachsen, beteiligen sich über 1160 Kunstschaffende an mehr als 660 Orten zwischen Ostsee und Seenplatte. Das Angebot umfasst Malerei, Fotografie, Textile, Plastik, Keramik und Schmuck. Achten Sie auf den gelben Schirm, der Ihnen den Weg weist.
Bilder: In der Kunsthalle Rostock stellten bereits viele renommierte Kunstschaffende aus. (oben) © TMV / Ludwig Nikulski | Das Runge-Museum in Wolgast befindet sich in dem Geburtshaus des Malers. (unten) © TMV / Susanne Krauss